Cafè Arranca: Queer und (Anti-)Kapitalismus

VoKü
So. 16. Jul. 2023

Mannheim

19:00 Uhr
ASV Mannheim, Beilstraße 12 (Hinterhaus)
Input und Diskussion zum Buch von Heinz-Jürgen Voß und Salih Alexander Wolter
Die ‚Erfolgsgeschichte‘ der bürgerlichen Homo-Emanzipation in den westlichen Industriestaaten fällt mit der neoliberalen Transformation der Weltwirtschaft zusammen. Während vor allem weiße schwule Männer Freiheitsgewinne verbuchen, kommt es zu einem entsolidarisierenden Umbau der Gesellschaft, verbunden mit zunehmend rassistischen Politiken im Innern; zugleich dient der «Einsatz für Frauen- und Homorechte» als Begründung für militärische Interventionen im globalen Süden. Dabei waren es schon 1969 in der New Yorker Christopher Street „[S]chwarze und Drag Queens/Transgender of colour aus der Arbeiterklasse“, die den Widerstand gegen heteronormative Ausgrenzung und Gewalt trugen und „sich in Abgrenzung zu weißen Mittelklasse-Schwulen und [-]Lesben ‚queer‘ nannten, lange bevor deren akademische Nachfahren sich diese Identität aneigneten“ (Jin Haritaworn). Doch auch hierzulande sind es die queer People of Color, die aktivistisch wie theoretisch gesamtgesellschaftliche Perspektiven jenseits des gängigen Homonationalismus entwickeln. Hierauf aufbauend diskutieren Voß und Wolter die Veränderungen der Geschlechter- und sexuellen Verhältnisse der Menschen unter zeitlich konkreten kapitalistischen Bedingungen.
Am 16. Juli 2023 arbeitet Heinz-Jürgen Voß mit den Teilnehmenden zu den Themen des Buches. Wie gewohnt gibt es zuvor ab 19 Uhr veganes Essen zum Selbstkostenpreis, um 20 Uhr startet der Vortrag.

Referent*in:
Heinz-Jürgen Voß ist Sexualwissenschaftler*in an der Hochschule Merseburg und arbeitet zu den Themenfeldern Prävention von sexualisierter Gewalt, Förderung geschlechtlich-sexueller Selbstbestimmung, biologisch-medizinischen Geschlechtertheorien sowie queer-feministischen und kapitalismuskritischen Theorien. Publikationen siehe auf www.heinzjuergenvoss.de .